Willkommen   auf den Seiten der

Kirchgemeinde Bad Lobenstein

Herzlich willkommen auf den Seiten unserer Kirchgemeinde! Schön, dass Sie hierher gefunden haben.

Bad Lobenstein liegt im Schleizer Oberland am Rand des reizvollen Thüringer Schiefergebirges und in unmittelbarer Nähe der Saale.

Zur Kirchgemeinde Bad Lobenstein gehören die Gemeinde Bad Lobenstein mit Saaldorf, Neundorf und Unterlemnitz. Zum Kirchspiel gehört weiterhin die Kirchgemeinde Oberlemnitz.



Liebe Gemeinde,

ich hatte gerade Urlaub und wie das so an den freien Tagen ist, man besucht die Familie und andere nette Menschen. „Lange nicht gesehen, siehst aber gut aus, wie geht´s denn so…“ Was man meistens nicht sagt aber manchmal denkt ist: „Oh Gott, hast du dich aber verändert!“ Damit meine ich jetzt mal nicht das Äußere oder das Körpergewicht, sondern die ganze Art, die Einstellung, die Weltsicht. Mein Gegenüber wurde jeden Abend wütend, wenn wir zusammen saßen und erzählten. Und dann wurde geschimpft und sich aufgeregt über alles und jeden; die Stimme wurde immer lauter, die ersten Adern am Hals treten hervor und der Kopf wird immer röter. Wut. Ein Mensch, der jeden Tag wieder wütend ist. Ein wütender Mensch und Bürger – ein Wutbürger. Wenn es nur einer wäre, dann ist das ja nicht weiter schlimm aber es gibt inzwischen so viele von der Sorte. Manchmal ist die Wut chronisch und manchmal ist sie berechtigt. Natürlich haben wir alle die wütenden Proteste der Bauern gegen Streichung von Subventionen und gegen immer mehr Bürokratie vor Augen. Da hat sich offenbar eine ganze Menge Wut angesammelt und dass nicht nur bei uns in Deutschland sondern in vielen Ländern Europas. Aber viele, die uns so im Alltag begegnen, sind einfach nur noch wütend, der Grund und der Anlass ist inzwischen fast egal und auch austauschbar. Murren, Zorn und Wut – bei entsprechendem Anlass ist das ja alles schön und gut aber als Lebenseinstellung?? Das macht das Zusammenleben ganz schön schwierig. Ich habe am Wochenende eine merkwürdige aber auch faszinierende Geschichte predigen dürfen, die Geschichte von der ehernen Schlang aus dem 4. Buch Mose. Da war das ganze Volk in der Wüste auf ihrem Wüstenweg mal wieder am Murren und voller Zorn. Unberechtigt? Eigentlich war das Murren aus unserer Sicht schon irgendwie nachvollziehbar. Aber wie das so mit der Wut ist, sie reißt die Menschen mit sich fort und verselbstständigt sich. Damals ging es gegen Gott, gegen Mose, gegen die Führung gegen; ach, eigentlich gegen alles. Doch dann gibt es die ersten Opfer, angeblich durch Schlangenbisse. Aber die Schlange als Symbol für alles Böse und Unheimliche – vielleicht hatte das ewige Gegeneinander und das Rumgewüte einfach Opfer gekostet. Den ersten fiel auf, dass es so nicht weiter gehen kann. „wir haben gesündigt, wir haben Mist gebaut“ dämmert es einigen. Mose mach was!!! Auf Befehl Gottes errichtet Mose so eine Metallschlange auf einem hohen Pfahl. Wer sie anschaut, der soll Leben bleiben. Vielleicht wird einfach nur der Blick weggelenkt von all dem, über das man wütend sein könnte, Der Blick weg von allem was einen bedroht und gefährlich erscheint. Vielleicht ist diese Metallschlange auf dem Pfahl die Einladung zu einer Blickveränderung. Ein Blick auf das, was gelungen ist; ein Blick auf das, was uns miteinander verbindet; ein Blick auf das, was wir erreicht haben; ein Blick auf das, was schön ist im Leben. Meine Erfahrung sagt, dass wütende Bürger nicht oder kaum von ihrer Wut abzulenken sind. Trotzdem ist da die Einladung, den Blick auf etwas anders, auf etwas Positives zu richten. Im Text heißt es: Wer die Schlange anschaut, der wird leben“. Ich finde, dass klingt besser, als an Wut, Bluthochdruck, Magengeschwüren und ähnlichem zu leiden. Ihr. Pfr. St. Ibrügger


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